FDP-Antrag einstimmig abgelehnt
Foto: W. Maus
Ohne weitere Diskussion und sogar mit der eigenen Stimme des im Ausschuss anwesenden Fraktionsmitgliedes wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der FDP-Antrag abgelehnt, die PKW-Stellplätze in der Gemeinde mit Wohnhäusern auf Stelzen zu überbauen.
Mehrere Ausschüsse mussten sich mit der städtebaulich äußerst fragwürdigen Vorstellung, um es freundlich auszudrücken, befassen. Zudem hatte die Verwaltung nicht nur die hiesigen Discount- und Supermärkte befragen müssen, was sie von der Idee hielten, über ihren Stellplätzen Wohnhäuser errichten zu lassen. Auch der im Eigentum der katholischen Kirche in Neunkirchen liegende Marktplatz sollte für das ehrgeizige FDP-Projekt herhalten. Kein Wunder, dass die SPD das Ansinnen zum Gegenstand einer satirischen Betrachtung machte und dabei herausstellte, dass ein derartiges Stelzengebilde z. B. über dem zentralen Busbahnhof nur noch mit dem „Abrissstempel“ versehen werden könne. Und den schönen Blick auf den Altbau des Antoniuskollegs hätte es nur noch auf antiken Postkarten gegeben.
Abgewunken wurde auch die beantragte „Überstelzung“ des Parkplatzes an der Kirchstraße in Neunkirchen. Man stelle sich in der Nachbarschaft des Denkmals der Kirche St. Margareta und eingeklemmt zwischen einem Einfamilienhaus und zwei Fachwerkanwesen in luftiger Höhe von etwa 3 m über dem jetzigen Parkplatz Wohngebäude vor, deren notwendige Einstellplätze zudem zu Lasten der bestehenden Parkfläche gehen würden. Das wäre neben der städtebaulichen Fehlleistung ein klassischer Schildbürgerstreich! Das hat auch die Verwaltung in der wohlabgewogenen Sitzungsvorlage so gesehen. Wir behaupten mal, dass der Beigeordnete die Argumente aus der gelungenen SPD-Postille übernommen hat. Egal, auf das Ergebnis kommt es an: keine Stelzenhäuser in Neunkirchen-Seelscheid, wie von uns versprochen!
Wolfgang Maus
Ratsmitglied