Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
als bei mir am 19.März 2012 um kurz nach 13.00 Uhr das Telefon klingelte, war ich sowohl über den Anrufer als auch von seiner Frage überrascht. Kein Geringerer als der Bürgermeister fragte, ob die SPD-Fraktion eine Dringlichkeitsentscheidung unterzeichnen würde, die den Antrag auf Genehmigung einer Gesamtschule in Neunkirchen im Sommer 2012 enthält.
Am 06.03.2012 hatte die SPD-Fraktion im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler einen Antrag auf Einrichtung einer Gesamtschule gestellt. Wir hatten damit gewartet, bis der Anmeldeschluss für die Gesamtschule Much-Ruppichteroth gekommen war und gingen davon aus, dass ein Schulbeginn in Neunkirchen frühestens zum Schuljahresbeginn 2013/14 möglich sei. Wenn dies bereits zum Schuljahresbeginn 2012/13 möglich wird, umso besser!
Wir hatten allerdings schon
im August 2010 die Aktualisierung des Schulentwicklungsplanes für unsere Gemeinde empfohlen und
im November 2010 beantragt,
baldmöglichst einen Runden Tisch „Schule in Neunkirchen-Seelscheid“ einzurichten. Auch der Hinweis auf unseren zweiten Antrag im Herbst 2011 bewirkte zunächst nichts. Für die SPD war klar, dass eine "Modellschule" in Lohmar und eine Gesamtschule in Much-Ruppichteroth Auswirkungen auf das Schulwahlverhalten unserer Eltern haben würde. Der Runde Tisch tagte übrigens am 12.12.2011 zum ersten Mal! Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Wir waren von Anfang dagegen, unseren Nachbarkommunen Auflagen hinsichtlich der Berücksichtigung unserer Kinder bei den Anmeldungen zu machen. So steht es jetzt in der Dringlichkeitsentscheidung. Wir hatten unseren Parteifreunden in Much und Ruppichteroth zu ihrer Entscheidung gratuliert und hätten ihnen auch die Gesamtschule an beiden Orten gewünscht. Wir wollten aber auch eine neue Gesamtschule in unserer Gemeinde. Und dies muss der Bezirksregierung Köln (Obere Schulaufsicht)
vor ihrer Entscheidung über neue Schulformen in unseren Nachbarkommunen bekannt sein.
Wir plädieren für die
Gesamtschule in Neunkirchen, weil sie unseren Kindern
- längeres gemeinsames Lernen ermöglicht,
- nach gymnasialen Standards unterrichtet,
- eine Schule für alle Kinder ist, die kein Kind zurücklässt,
- alle Schulabschlüsse unter einem Dach bietet,
- längere Schulwege in Nachbarkommunen vermeidet und
- einen erneuten Schulwechsel in die Oberstufe erspart.
Ob und wann es diese Schule in Neunkirchen geben wird,
entscheidet die Bezirksregierung. Voraussetzung dafür ist, dass
- sich die Eltern der Grundschüler (3. und 4.Klasse) für diese Schulform entscheiden,
- der Gemeinderat so beschließen sowie
- die erforderliche Zahl von Anmeldungen (100 Schülerinnen und Schüler) erreicht wird.
Für das kommende Schuljahr haben sich 13 Eltern für die Hauptschule und 51 für die Realschule in Neunkirchen entschieden. 45 Eltern haben ihre Kinder an Gesamtschulen angemeldet. Ein Kind wird eine Sekundarschule besuchen.
Bei diesen Zahlen sollten wir nichts unversucht lassen. Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt.
Die SPD-Fraktion wünscht Ihnen ein schönes Wochenende.
Ulrich Galinsky, Ratsmitglied
Den Text der Dringlichkeitsentscheidung finden sie hier: Downloads - Dringlichkeitsentscheidung