Wolfgang Maus Nachvollziehbar ist der Ärger aus den von der aktuellen Umleitung der B 507 betroffenen Ortsteilen. Bekanntlich hat das Straßenverkehrsamt in Siegburg ein Teilstück der Bundesstraße zwischen Bruchhausen und Herkenrath wegen dringender Ausbesserungsarbeiten der durch Hangrutschung beschädigten Fahrbahn für den Verkehr gesperrt, mit der Folge, dass statt der ausgewiesenen Umleitungsempfehlung die Fahrt durch Kotthausen und Herkenrath als vermeintliche Abkürzung sehr zum Verdruss der dort Wohnenden wegen des zusätzlichen Autoverkehrs genutzt wird.
Zwar ist das Ende der auf 14 Tage bemessenen Sperrung für die Straßenbauarbeiten nahe; deutlich ist aber, wie stark die Gemeinde auf die dauerhafte Verfügbarkeit der Bundesstraße als Verkehrsader nach Siegburg, Bonn und Köln angewiesen ist.
Vollsperrung der B 507 bei Herkenrather Mühle
Wenn auch das Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik nicht im Bau von immer mehr Straßen bestehen kann, muss andererseits dort, wo es an Alternativen fehlt, der Ausbaustandard allen Verkehrsteilnehmenden gerecht werden. Das gilt insbesondere auch für die Nutzung mit dem Fahrrad, was angesichts des auf der Strecke zwischen Neunkirchen und Pohlhausen fehlenden Radweges und der viel zu geringen Fahrbahnbreite der B 507 nur etwas für Drahtesel-Hasardeure ist.
Es ist also nicht damit getan, den Hang an der Straße zu stabilisieren und die brüchige Fahrbahn an dieser Stelle auszubessern. Vielmehr tut ein Ausbau der Straße mit Radweg not. Bevor die hierzu erhobene Forderung der SPD-Fraktion als Wunschdenken abgetan wird, sollte man wissen, dass bereits Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts dieses Thema aktuell war, die Chance hierzu vom damaligen Gemeinderat aber nicht ergriffen wurde, was sich nicht nur heute als wenig weitsichtig erweist. Seinerzeit schlug nämlich das damals für den Bau von Bundes- und Landstraßen in der Region zuständige Landesstraßenbauamt Bonn dem Rat vor, die B 507 in Höhe der Zufahrt zum Vorbecken der Talsperre bis zur Einmündung nach Bruchhausen mit einem Brückenbauwerk über das Wahnbachtal zu führen. Dies wäre aus heutiger Sicht auch für den Radverkehr von großem Vorteil, abgesehen davon, dass die Befahrung der Senke im Wahnbachtal bei Eis und Schnee immer wieder zu Verkehrsproblemen führt. Leider konnte sich der Gemeinderat damals nur für eine „kleine Lösung“ erwärmen, die dann im Tal zu der jetzigen Verkehrsführung mit geänderter Vorfahrt für die B 507 führte, seinerzeit auch aus ökologischer Sicht nur die zweitbeste Lösung war. Die damals vorgestellte Planung, die zudem die Gemeinde nichts gekostet hätte, hat auch nach der Ablösung der Bonner Behörde durch den Landesbetrieb Straßenbau nicht an Aktualität eingebüßt und sollte jetzt wieder aufgegriffen werden.