Wolfgang Maus Auch in diesem Jahr hat unser Landrat wegen des Corona-Lockdowns wie auch schon im vergangenen Jahr auf den sonst gestarteten Aufruf zum Sammeln von Müll und Unrat in Feld, Wald und Flur verzichtet.
Gleichwohl ruft die aktiv um Klima und Sauberkeit in unserer Gemeinde bemühte Gruppe Neunkirchen-Seelscheid for future aktuell dazu auf, am Wochenende die Hinterlassenschaften einiger Zeitgenossen aufzusammeln, die zur Abfallentsorgung eigenwillige Vorstellungen entwickeln haben. Soweit, so gut.
Offenbar nicht damit gerechnet hat die Gruppe, die sich ungewollt schon einmal vor einen parteipolitisch von anderen gezogenen Karren hatte spannen lassen, dass der Aufruf wiederum von der gleichen interessierten Seite aufgegriffen wurde, die jetzt für alle erkennbar an ihren orangefarbenen Kutten werbewirksam das Müllsammeln mit Angabe von Ort und Zeit organisiert. Es stört da nicht, dass erst vor wenigen Tagen im Land eine Verschärfung des Lockdowns verkündet wurde und Zusammenkünfte unabhängig von Art und Zweck untersagt worden sind. Und wen schert es, dass fast genau auf den Tag im vergangenen Jahr die gleichen Parteistrategen die sozialen Medien mit einer Fotocollage befeuert hatten, auf der sie sich Besorgnis vorgebend mit einer beschrifteten Pappe „Wir bleiben zu Hause“ oder dem Aufruf „Bleibt zu Hause“ ablichten ließen? Aber das war ja vor der Wahl…
Foto vom 16.03.2019 - SPD Neunkirchen-Seelscheid sammelte Müll
Auch uns ärgert, dass die Landschaft von Einigen als Abfalltonne angesehen wird und wir rufen alle auf, auf ihren Spaziergängen an Unrat am Wegesrand nicht nur achselzuckend vorbeizugehen, sondern diesen aufzunehmen und daheim getrennt zu entsorgen, dies in diesen schwierigen Zeiten aber auch körperlich getrennt. Natürlich machen Sammelaktionen zu vielen da mehr Laune, zumal man dann anschließend die Sammlung wie eine Trophäe ins Bild rücken kann. Man tut aber sich, der Umwelt und der Gesundheit der Mitmenschen keinen Gefallen, in der aktuellen Lage zu gemeinsamen Aktionen aufzurufen.