Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am Dienstag, dem 26.06.2012, empfahl der Schulausschuss der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid einstimmig dem Rat der Gemeinde, am 03.07.2012 nachfolgende Beschlüsse zu fassen:
Der Bürgermeister wird beauftragt,
- eine Elterninformation zur Gesamt- und zur Sekundarschule sowie zur Haupt- und Realschule in den Grundschulen in Neunkirchen, Seelscheid und Wolperath (mit Beginn des Schuljahres 2012/13, also nach den Sommerferien) durchzuführen.
- Ferner findet danach eine Elternbefragung der Schuljahre 3 und 4 statt.
- Auf der Grundlage der Elternbefragung ist dann ggf. die Errichtung einer Gesamt- oder Sekundarschule bei der Bezirksregierung Köln zu beantragen.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler nimmt aufgrund des demografischen Wandels im allgemein bildenden Bereich leider kontinuierlich ab. Daneben ist ein verändertes Schulwahlverhalten der Eltern zu beobachten. Sie entscheiden sich in der Tendenz verstärkt für Schulformen, die den Bildungsweg für ihre Kinder länger offen halten und den Schülerinnen und Schülern die Chance auf vielfältige Abschlüsse mit mehr Berechtigungen bieten. Dies wurde bereits im Frühjahr erkennbar, nachdem 37 Schülerinnen und Schüler aus der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid an der neuen Gesamtschule Much angemeldet wurden. Die Nachfrage nach Gesamtschulen wird auch in Hennef deutlich. Für die dortige Gesamtschule gab es im Frühjahr 371 Anmeldungen bei 176 zur Verfügung stehenden Plätzen. An der Hauptschule Neunkirchen gab es 15 und an der Realschule 67 Anmeldungen. Nach den Prognosen des Schulentwicklungsplanes der Gemeinde vom November 2011 sollten es 27 bzw. 85 Schülerinnen und Schüler sein. Nachdem es nach den Sommerferien keine Realschule mehr in Much und Lohmar gibt – Ruppichteroth hatte ohnehin keine, ist das Argument der Gesamtschulgegner, die letzte Realschule in der Region wird vermehrt aus Nachbarkommunen nachgefragt, bereits heute ad absurdum geführt.
Im Mai 2012 hatte die Gemeindeverwaltung auf Empfehlung des „Runden Tisches Schule in Neunkirchen-Seelscheid“ bereits eine erste Meinungsumfrage bei den Eltern der ersten drei Schuljahrgänge an unseren drei Grundschulen durchgeführt. Das Ergebnis der Befragung ist eindeutig und bestätigt meine zuvor gemachten Aussagen. Nach dem Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen sind Gemeinden als Träger öffentlicher Schulen gemeinsam mit dem Land für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Schulen verantwortlich. Sie sind verpflichtet, Schulen zu errichten und fortzuführen, wenn in ihrem Gebiet ein Bedürfnis dafür besteht, und die Mindestgröße gewährleistet ist. Die Entwicklung des Schüleraufkommens und der Wille der Eltern sind bei der Feststellung des Bedürfnisses zu berücksichtigen.
Die Entwicklung der Schülerzahlen ist bekannt – sie ist auch in Neunkirchen-Seelscheid rückläufig. Der Elternwille dokumentiert sich durch die zunächst durchzuführende Elternbefragung an den Grundschulen und durch die tatsächlichen Anmeldezahlen im Februar 2013.
Die SPD-Fraktion wünscht Ihnen zunächst ein schönes Wochenende und erholsame Ferienmonate.
Ulrich Galinsky
Ratsmitglied, Sprecher der SPD-Fraktion im Schulausschuss