Wolfgang Maus Planung für Dorf Seelscheid
In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurden erste Überlegungen zur Überplanung der Grundstücksflächen der ehemaligen Gärtnerei am Kirchweg in Seelscheid vorgestellt.
Der Gärtnereibetrieb soll zum Jahresende aufgegeben werden. Eine Teilfläche wurde bereits an einen Bauinvestor veräußert, der im Ausschuss Alternativen zur weiteren Nutzung des Areals vorstellte. Daneben wäre es die schlechteste Lösung, es bei der bisherigen Mischgebietsfestsetzung im aktuell gültigen Bebauungsplan für den Bereich der Gewächshäuser neben dem Friedhof zu belassen. Die Vorstellung, dass dann z. B. ein Einzelhandelsbetrieb oder eine Reparaturwerkstatt unmittelbar neben dem Friedhof ihre rege Geschäftstätigkeit entfalten könnten, macht den dringenden Bedarf nach einer Überplanung deutlich.
Die weiteren Überlegungen konzentrieren sich daher jetzt auf zwei Varianten. Die erste sieht am oberen Ende des Kirchweges zur Frauenstraße zwei zweigeschossige Gebäude mit einer Tiefgarage sowie einem Kinderspielplatz vor, entsprechend den auch im gültigen Bebauungsplan überbaubaren Flächen. Der Bedarf an Mietwohnungen ist auch in Seelscheid sehr hoch. Hinzukommt, dass hier eine flächen- und ressourcenschonende Bebauung, die auch den aktuellen Anforderungen an den Klimaschutz und Energieeinsparung Rechnung tragen würde. Die 2.Variante geht für den gesamten Bereich von einer Einfamilienhausnutzung aus. Beide Varianten sehen zudem die Überplanung des gegenüber der Kirche liegenden Fläche der Zivilgemeinde vor, die derzeit als Parkplatz genutzt wird.
In der Sitzung meldeten sich auch der „Hausherr“ der evangelischen Kirche sowie ein Vertreter des Verkehrs- und Verschönerungsvereins zu Wort. Hingewiesen wurde auf die Notwendigkeit der Rücksichtnahme auf die denkmalgeschützte Kirche und den Friedhof und den Bedarf an PKW-Parkplätzen für die Gottesdienstbesucher. Auch der Erhalt des dörflichen Ortskerns an der Kirche wurde angemahnt. Dass vor der Festlegung auf eine der beiden Varianten in den Fraktionen noch weiterer Gesprächsbedarf besteht, offenbarte nicht zuletzt auch der Wortbeitrag der Grünen. Die Nachfrage aus der SPD-Fraktion, wo denn bei ihren Vorstellungen die Grundsätze für flächensparendes und klimaschonendes Bauen bleiben, führte zu einer kurzen Sitzungsunterbrechung mit dem Ergebnis, das weitere Vorgehen interfraktionell unter Beteiligung der Kirchengemeinde und Vertretern des Verkehrs- und Verschönerungsvereins zusammen mit der Verwaltung und dem Investor an einem „Runden Tisch“ abzustimmen. Dies wird nun am 1.Juni 2021 geschehen.
Unabhängig davon wurden bereits in der Sitzung mit der Fassung des Aufstellungsbeschlusses das Startsignal für die Änderung des Bebauungsplanverfahrens Dorf Seelscheid gegeben.