Peter Schmitz Liebe Bürgerinnen und Bürger,
alle diejenigen, die darauf gehofft hatten, dass die Müller-Music-Hall eine Chance bekommt, ihren Betrieb wieder aufzunehmen, konnten im letzten Planungsausschuss erleben, wie die Ratsmehrheit von CDU und Bündnisgrünen mit den Freizeitwünschen unserer Jugendlichen umgeht.
Rigoros "abgebürstet" wurde der SPD-Antrag, den bestehenden Bebauungsplan so zu ändern, dass zukünftig ein Disco-Betrieb in diesem Gewerbegebiet möglich
wird. Da wurden Horrorszenarien aufgebauscht, beschrieben was so alles an Schrecklichem passieren kann. Für uns ist diese Haltung einfach nicht mehr zu verstehen.
Dass die vormals aufgetretenen Missstände wie Abfall im Umfeld und übertriebener Lärm von an und abfahrenden Autos ausgeräumt werden müssen, das war auch für uns schon immer eine berechtigte Forderung, die aber lösbar ist. Und wer in einem Gewerbegebiet wohnt oder in ein Gewerbegebiet zieht, muss eben mit anderen, d.h. dann auch negativen Begleitumständen rechnen. Die Lärmemissionen und auch die Grundstückspreise in einem Gewerbegebiet sind eben andere, als die in Wohngebieten.
Total "vergessen" wurde von den Disco-Gegnern, dass die
Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für unsere Jugendlichen in Neunkirchen-Seelscheid - vorsichtig ausgedrückt - sehr begrenzt sind. Deswegen muss unsere Jugend derzeit allwöchentlich nach Uckerath, nach Forsbach, nach Siegburg, nach Hennef, nach Bonn, nach Köln oder wer weiß wohin fahren, um eine Disco besuchen zu können. Vergessen wurde bei allen Argumenten gegen eine Disco auch, dass diese weite Fahrten nicht ohne die bekannten Risiken sind. Und welcher besorgte Vater oder welche Mutter fährt schon gerne spätnachts die elend langen Strecken, um Tochter oder Sohn abzuholen?
Hier hätte unsere Gemeinde die Möglichkeit gehabt, ohne eigenes Gemeindegeld - was sowieso nicht mehr da ist - in die Hand nehmen zu müssen, etwas Positives für unsere Jugend zu tun. Der Investor hatte schon die entsprechenden Pläne und die geforderten Gutachten eingereicht.
Aber leider hat sich die SPD-Fraktion gegen den Bürgermeister und seine CDU, deren Vorsitzender er ist, nicht durchsetzen können. Warum allerdings auch die Bündnisgrünen gegen die Disco waren, bleibt deren Geheimnis. In der Sitzung haben sie sich zunächst für die "MMH" stark gemacht, um dann in der
Abstimmung dagegen zu stimmen.
Unsere Jugend wird's den beiden Parteien sicherlich "zu danken wissen".
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
Ihr Peter Schmitz
SPD-Fraktionsvorsitzender