Anne Vogel
Bereits Ende Juli beantragte die SPD-Fraktion Neunkirchen Seelscheid, die Verwaltung möge Vorschläge zur Belebung des Wochenmarktes entwickeln und die Ergebnisse dem zuständigen Fachausschuss vorlegen.
Hintergrund des Gedankens einer Reaktivierung des Wochenmarktes in Neunkirchen ist die sozio-kulturelle Stabilisierung, die besonders durch die pandemische Entwicklung seit März letzten Jahres in den Fokus geraten ist. Die berechtigte Angst vor einer Ansteckung, die gesetzlichen Sicherheitsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen haben bei vielen Menschen Spuren hinterlassen. Die Geschichte des „Marktes“ lässt sich 1.000 Jahre zurückverfolgen.
Im Zentrum der Ortschaften fand das öffentliche Leben statt, es wurden Waren getauscht, verkauft, Gerichtsverhandlungen durchgeführt und Jahrmärkte boten Abwechslung vom Alltag und Arbeit.
Neben sozialen, kommunikativen Aspekten als „Ort der Begegnung“, verdichtet sich beim Verbraucher zunehmend der Trend zum Konsum regional erzeugter Produkte und Nahrungsmittel.
Eine Nachhaltigkeit in der Vermarktung von Nahrungsmitteln im Sinne einer gesundheitsbewussten Ernährung/Lebensweise sollte vor allem durch
- kurze Transportwege,
- Stärkung der lokalen und regionalen Erzeuger,
- artgerechte Tierhaltung sowie
- ökologisch erzeugte Nahrungsmittel
gekennzeichnet sein.
Nicht zuletzt geht es auch um das Überleben landwirtschaftlicher Betriebe in der Region, deren Überleben durch den Angebots- und Preisdruck gekennzeichnet ist (Globalisierung, Nachhaltigkeitspolitik).
Wird ein Wochenmarkt mit einer bunten und vielfältigen Produktpalette unter Nutzung der lokalen Ressourcen als räumliches und soziales Zentrum und Verflechtungsbereich von den Bürgerinnen und Bürgern anerkannt, wird er zum Sozialraum und trägt dazu bei, die Lebensqualität in unserer Gemeinde zu optimieren.