An die in der TV- Werbung, dort allerdings in bestem Schwizerdüsch aufgeworfene Frage eines Schweizer Kräuterdropsherstellers hinsichtlich dessen Urheberschaft an der Rezeptur seines bekannten Gaumenklebers fühlte man sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung erinnert. Dort nahmen CDU und Bürgernahe Grüne jeweils für sich das Erstgeburtsrecht an der Idee eines Bolzplatzes in dem am Ortsrand von Birkenfeld geplanten Wohngebiet in Anspruch. Dabei ist der Bolzplatzgedanke weder 2004 (Grüne) noch 1990, wie die CDU sogleich vollmundig für sich reklamierte, geboren worden.
Aber auch eine Bürgerin, nach deren Erinnerung es genau der 15. Mai 1973 um 13.31 Uhr (!) gewesen sein soll, als sie mit ihrem Ehemann anlässlich einer Wanderung durch unsere schöne bergische Landschaft eben dort eine Rast eingelegt haben und dabei auf das Fehlen eines Bolzplatzes hingewiesen haben will, liegt zeitlich daneben.
Denn die Idee, das jetzt geplante Wohngebiet Birkenfeld-Nord für die umliegende Wohnbevölkerung mit der Anlage eines Bolzplatz zu verschönern, ist weit früher geboren worden. Die Wenigsten unter uns werden sich allerdings noch daran erinnern können, als Gottvater persönlich zusammen mit Helmut Schmidt und seinem Freund Henry Kissinger über die Architektur der Welt nachdachten und dabei auch Ausschau hielten, wo sie die Menschheit mit einem Platz ballspielerischer Erbauung beglücken könnten. Da fiel plötzlich der Strahl göttlicher Erleuchtung auf ein kleines Fleckchen Erde, dessen bergisch- ländliche Strukturen gerade schon sichtbar waren. Das sich im göttlichen Sonnenstrahl schnell erwärmende Gelände fiel Helmut Schmidt sofort auf und er zupfte seinen Freund Henry Kissinger am Ärmel seines Gewandes, um ihn an seiner Aufmerksamkeit teilhaben zu lassen. Da geriet auch Henry in größte Verzückung und tat den überlieferten bemerkenswerten Ausspruch "What a nice field of vision!"
Wie das bei Überlieferungen vom Hörensagen so seine Zwangsläufigkeit hat - man denke an die Ergebnisse von Wortfindungen bei "Stille Post" - wurde aus der wörtlichen englischen Übersetzung "Blickfeld" in Folge einer damals um sich greifenden mundfaulen Verkürzungsepidemie zunächst "Birken" und im Zuge der späteren dörflichen Ansiedlung auf diesem Feld lag dann auch irgendwann die Ortsbezeichnung Birkenfeld nahe. Was aber immer noch fehlte, war die Umsetzung der himmlischen Idee eines Bolzplatzes. Aber Dank des langen Atems göttlicher Vorsehung ist es nun nicht mehr weit bis zur Realisierung eines Bolzplatzes. Übrigens hat Helmut Schmidt lange noch über das Wort "Vision" nachgegrübelt, bis ihm die Erkenntnis kam, "wer Visionen hat, der solle zum Arzt gehen." So, dann hätten wir auch das geklärt. Alaaf!