Die Berggemeinden im Rhein-Sieg-Kreis werden wegweisend für die Nutzung vom E-Bikes als Alltagsverkehrsmittel im ländlichen Raum. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Modellprojekt "Ein Rad für alle Fälle" in Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. In den nächsten drei Jahren soll untersucht werden, wie E-Bikes im alltäglichen Verkehr - z.B. als Zubringer für ÖPNV-Haltestellen - genutzt werden können.
Um das E-Bike oder Pedelec auch im ländlichen Raum als alltägliches Verkehrsmittel zu etablieren, hat das Amt für Kreisentwicklung und Mobilität das Projekt „Ein Rad für alle Fälle“ entwickelt und als Modellvorhaben für den Nationalen Radverkehrsplan 2020 angemeldet. Mit großer Mehrheit hatte der Ausschuss für Planung und Verkehr des Rhein-Sieg-Kreises die Kreisverwaltung beauftragt, dieses Projekt auf den Weg zu bringen. Lediglich FDP und „AfD“ folgten diesem Vorschlag nicht. Nun teilte das Bundesverkehrsministerium mit, dass das Modellprojekt in den Kommunen Lohmar, Much, Ruppichteroth und Neunkirchen-Seelscheid für die Förderung ausgewählt wurde.
„Das ist eine gute Nachricht für die vier Kommunen, in denen die Nutzung von Elektro-Rädern nun gefördert wird. Diese wurden auch wegen ihrer topographisch schwierigen Verhältnisse als Modellregion ausgewählt, um die Möglichkeiten der E-Fahrräder beispielsweise als Zubringer für ÖPNV-Haltestellen wissenschaftlich zu untersuchen. Für die Sicherstellung von Mobilität im ländlichen Raum brauchen wir verschiedene Ansätze. Deshalb ist dieses Modellprojekt sicher wegweisend und eine gute Ergänzung zum Masterplan Elektromobilität NRW 2014 der Landesregierung, der sich vor allem auf Forschung und Entwicklung der Elektromobilität konzentriert. Denn NRW hat gute Voraussetzungen in Forschung und Industrie, um ein wichtiger Innovations- und Produktionsstandort für Elektromobilität zu werden“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer, Mitglied im Planungs- und Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises.
Das Modellprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Touristikverein Bergischer Rhein-Sieg-Kreis e.V. und einem privaten Fahrradhändler erfolgen, die bereits 16 E-Bikes an sechs Standorten bereitstellen. Diese werden bisher vor allem am Wochenende genutzt. Ziel ist es, die Nutzung auch unter der Woche zu erhöhen und Menschen den Umstieg testweise zu ermöglichen. Insgesamt drei Jahre sind für das Mobilitätsprojekt vorgesehen. Die Kosten verteilen sich auf die Übernahme der Verleihkosten, die Bereitstellung von Abstellboxen an Haltepunkten und die Öffentlichkeitsarbeit.