Wolfgang Maus Wenn der Begriff "Abenteuer" einer Umschreibung bedarf, dann exemplarisch mit der Verwaltungsvorlage zum Planverfahren Sportanlage Neunkirchen-Süd zur jüngsten Sitzung des Energie-, Umwelt- und Planungsausschusses. Dabei wurde bloß der gegen das Votum der SPD-Ratsfraktion gefällte Ratsbeschlusses vom 22.9.2016 vollzogen.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine große Busreise buchen, sollen, obwohl selbst knapp bei Kasse, für die Reisekosten zu 100% in Vorkasse treten, dabei ist gar nicht sicher, ob der Bus zum vereinbarten Fahrtantritt fahrbereit ist. Sie erfahren weiter, das gebuchte Hotel sei gerade erst in der Planung und der Bau der erforderlichen Zufahrtstraße unklar. Klar, dass Sie unter diesen Bedingungen nicht buchen würden.
Das "Abenteuer", man könnte auch sagen Abenteuerspielplatz, heißt real "Planung einer Sportanlage Neunkirchen-Süd". Vorab müssen für die Planung 13.108,33 € ausgegeben werden, ohne zu wissen, ob die im Besitz der öffentlichen Hand befindliche Grundstücksflächen für den Bau des Sportplatzes mit Nebenanlagen genügen. Dazu müssen für weitere Ingenieurleistungen 56.118,13 € , insgesamt also insgesamt schon 69.226,46 € als "Vorkasse geleistet werden.
Und erst danach wissen wir, ob die im Gemeineigentum befindlichen Grundstücksflächen für die Sportanlage überhaupt ausreichen oder ob darüber hinaus noch weitere Flächen für Umkleiden, Sanitäranlagen und Geräteräume erworben werden müssen.
Allen Ernstes schlägt die CDU vor, fehlende Gebäudeflächen wie Katakomben unter der Erde des Geländes zu bauen, wo doch klar ist, dass ein Bau in die Tiefe regelmäßig mit erheblichen Mehr- Kosten verbunden ist. Spätestens jetzt merkt man, dass im Wort "Abenteuer" auch "teuer" steckt.
Flächen fehlen für die Zufahrt und die erforderlichen PKW-Stellplätze. Für letztere will die CDU die Parkplätze des anliegenden Discounters nutzen; dieser wird sich allerdings bedanken, wenn z.B. samstags zur Ladenöffnungszeit der Parkplatz für einer größere Sportveranstaltung in Beschlag genommen wird und in der Woche auf dem Gelände Schulbusse verkehren.
Wahrscheinlich wird auch die Schutzzone IIB der der Wahnbachtalsperre, in der Sportplatz zu größten Teil dann liegen würde, höhere finanzielle Anforderungen an den Bau stellen.
Dass eine solche Unternehmung wesentlich teurer ausfallen wird als die Sanierung eines vorhandenen Sportplatzes liegt auf der Hand.
Die SPD-Fraktion wird diese Abenteuerreise ins Blaue nicht mitmachen. Wir stehen zu der Durchführung eines Ratsbürgerentscheids, in dem die Bürgerschaft selbst entscheiden kann, ob sie unter Inkaufnahme einer höheren Grundsteuer für den Erhalt des Sportplatzes Höfferhof eintreten will.